Sonntag, 11. Oktober 2009

Vor einer Woche...



...hatte ich den Kopf voller anderer Dinge, daher war mein Costa Rica-Bericht etwas kurz ausgefallen. Die Woche war erlebnismäßig unspektakulär, abgesehen davon, dass einer unser Schüler einen Ziegelstein an den Kopf bekommen hatte. Sein Vater hatte in der Dunkelheit an einer roten Ampel auf dem Weg in die Stadt gehalten. Macht man ja auch nicht, das wurde mir ja sogar gesagt, dass dann Steine fliegen und man ausgeraubt wird. Ich hoffe nur, mir passiert das nie!!
Heute liegt ein interessanter Sonntag hinter mir: Ab halb sieben hab ich etwas für die Schule gemacht, bis ich um halb neun von meiner Kollegin gebeten wurde, sie ins Krankenhaus zu fahren. Ein Riesenabenteuer aufgrund der spärlichen Beschilderung bzw. der Flut überflüssiger Reklametafeln. So brauchten wir 90 minuten, bis wir da waren, insgesamt waren wir fast 4 Stunden unterwegs. Immerhin, eine gute Tat vollbracht bzw. etwas Sinnvolles geschafft.
Anschließend gab es Telefongespräche mit Deutschland und Merle in Schweden, dann eine kurze Abkühlung im Pool und nun sitz ich hier. Sollte mein Kollege, der auch hier in der Anlage wohnt, gleich fit sein, werden wir noch eine Stunde Tennis spielen, und dann geht es wieder an den Schreibtisch. Gute Gelegenheit also, kurz die versäumten Tatsachen zu Costa Rica nachzureichen bzw. ein paar Bilder zu ergänzen:

Ein Risenheckmeck mit Papierkrieg, Schlange stehen, Pseudo-Gepäckkontrollen und penibler Buskontrolle erwartete uns jeweils bei der Grenzpassage. Wie gesagt, das kann man nicht beschreiben, seid einfach dankbar, dass ihr EU-Bürger seid!!!
Ab und zu müssen die Grenzer dennoch Erfolg haben, denn es standen viele konfiszierte Autos und LKW an der Grenze, die Drogenhändlern abgenommen wurden. Mehrfach sind hier Personen aufgeflogen, die mehrere Millionen US$ dabei hatten, wofür ist klar. Der Spitzenreiter hatte 9 Mio Dollar dabei, um in Panama einzukaufen. Von der anderen Seite wurden Fahrzeuge sichergestellt, die mehrere hundert Kilogramm Kokain geschmuggelt hatten. Ja, hier geht es echt ab.



Unser einziger Ausflug führte uns zu einer Aufzuchtstation, wo verletzte Dschungeltierkinder aufgezogen werden. Ganz nett anzuschauen, aber das Konzept schien mir unter zoologischen Gesichtspunkten nicht ganz schlüssig zu sein.



Auf der Fahrt nach Puerto Viejo lernte ich, wo die Bananen herkommen, die in Deutschland konsumiert werden. Bestimmt eine Stunde lang lagen links und rechts der Straße nur Bananenplantagen, Verladestationen der Marke "Dole" und riesige Logistikzentren auf denen zigtausende Container (u.a. mit "Hamburg Süd" gekennzeichnet) auf die Beladung warteten. Wenn ihr also die nächste Dole-Banane esst, denkt daran, wie viele Hektar Regenwald dafür sterben mussten!

Einen dieser riesigen Bäume des Dschungels mit wunderbaren Brettwurzeln haben wir mal fotografiert. Leider kommt seine Größe nicht ganz raus, weil er auf einem Privatgrundstück steht und wir uns daher nicht daneben stellen konnten.



Das war es für diese Woche - kurz, langweilig, aber dafür nach nur sieben Tagen!
Und in der nächsten Woche wird es dafür um so spannendere Dinge zu berichten geben, das verspreche ich euch schon jetzt!

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