Sonntag, 18. Oktober 2009

Endlich mal wieder - ab in den Zoo!


Ich heiße Sie herzlich willkommen im Zoo Managua!


Mit 15C$ (Cordobas), also ungefähr 50 Cent, war der Eintrittspreis recht erträglich, ich hatte mit mehr gerechnet, da ich mir nicht vorstellen kann, dass es in diesem Land staatliche Unterstützung für den Zoo gibt. Spenden konnte man auch nirgendwo. Die Tiere waren aber alle wohlgenährt und sahen auch eigentlich ganz gut aus. Traurig nur, dass es von vielen Tieren nur eins gibt, wie z.B. Pavian, Tiger oder dieser Schimpanse. Trotzdem muss ich sagen, dass ich es mir schlimmer vorgestellt hatte. Manche Gehege waren wirklich annähernd natürlich und ansatzweise bedarfsgerecht gestaltet. Ein paar Eindrücke möchte ich euch hier geben:


Dieser Leopard war die einzige Raubkatze, die überhaupt irgendein Verhalten zeigte. Baumstammkratzen und Urinieren - wollte wohl seine Partnerin beeindrucken. Das Gehege immerhin nach oben erweitert - trotzdem nix wirklich Dolles!


Löwen gab es vier, ein Paar und zwei Löwinnen. Beide Käfige waren ca. 5x5m groß, ein Baumstamm lag drin und eine Kuhle war in den Betonboden eingelassen. Gitterstäbe so weit auseinander, dass ich problemlos meine Hand mit Kamera durchstecken konnte. Daumen runter!


Auf der Tapiranlage lebten drei Tiere, inmitten von Bäumen, Sträuchern und Wasserstellen. Daumen hoch!


Ich glaub, das sollen Pumas sein. Das Gehege - Psychatriegeeignet, da absolut Impulsfrei. Daumen ab!


Hier war ich mir jetzt nicht sicher, ob Krokodile und Schildkröten wirklich friedlich miteinander im Becken leben, oder ob bewusst so viele Schildkröten im Wasser sind, damit nicht auffällt, wenn mal welche im Krokodilmaul verschwinden.


Seltsam - ein kleines Stück Hannover. Viel Bambus, damit der Besucher immer vom Grün umgeben ist, auch im Winter...


Wieso kann der Zoo Mülltrennung praktizieren, die Deutsche Schule aber nicht? Das macht mich ärgerlich!


In diesen "Volieren" wurden diverse Vögel gehalten - Papageien, Geier, Eulen.


Anders als in Hannover, aber auch süß! Einer von drei Nicaragua-Nasenbären.


Sicherheit? - Klaro, schließlich liegt doch die Dachpappe auf dem Terrarium mit der Schlange! Sicher nicht die einzige Möglichkeit, hier zu sterben.

Nach einer knappen Stunde war unser Zoobesuch auch wieder vorbei. Man schaut halt nicht so lang, wenn die Tiere nur rumliegen. Fazit: Besser als erwartet, trotzdem traurig. Bleibt die Frage nach dem pädagogischen Wert - besser als nichts? Kinder haben in dieser Stadt nicht besonders viele andere Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung, bevor sie das Paintball-Alter erreichen. Berücksichtigt man dann noch, wie deutsche Zoos vor wenigen Jahren noch aussahen, dann sollte man dem Zoo Managua seine Daseinsberechtigung auch nicht absprechen. Wie gesagt - schade, dass man nirgendwo spenden konnte.

1 Kommentar:

  1. Hier sind die Leser ja nicht so kommentarfreudig, deshalb werd ich mal den Anfang machen: TACK für die anschauliche Zoo-Führung online!

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