Die alltägliche Arbeit mach ich mittlerweile in Windeseile, denn die Schülerinnen und Schüler können ja fast nur Frontalunterricht und am besten finden sie Buchstunden, in denen am Ende der Lehrer was an die Tafel schreibt, das sie abschreiben können. Aber Vorsicht! Bloß keine Aufgaben á la "und begründe deine Meinung!" "Herr Bornemann, ich kann das nicht, wo steht denn das, ich find das nicht im Buch...eigene Meinung?"
Kein Kommentar.
Mein persönlicher Aufreger der Woche:
Im Genetikunterricht der zehnten Klasse sage ich irendwas über die Wichtigkeit der Neukombination der Gene, dass deshalb man ja auch nicht seine Schwester heiraten darf. Ich denke, ihr ahnt es schon: Die haben toternst behauptet in der politischen Verfassung des Landes stünde, Geschwister dürften heiraten und man dürfe auch seine Eltern heiraten. Ok, das auf unser Schule mindestens ein Kind ist, dessen Vater auch sein Opa ist, das wusste ich. Dass das aber erlaubt sein soll...??
Kein Kommentar.
Am Wochenende hat unser Schulleiter schon mal seinen Abschied gefeiert, eingeladen war das gesamte Schulpersonal, naja, nicht alle, aber alle in gehobenen Positionen, also Pädagogen und Verwaltung. Das Fest war typisch nicaraguanisch, d.h. schrecklich laute Musik und das ganze im klimatisierten Raum. Es gab die auch in Deutschland üblichen Aufführungen der Gäste - wir sangen ein selbstgedichtetes Lied, dazu gab es viele Tänze - sehr interessant alles!
Um sieben startete das Event, um 20:30 wurde ein riesiger Vorspeisenteller auf jeden Tisch gestellt, wo alles drauf lag, was frittierbar ist. Danach folgten besagte Aufführungen und es wurde z.T. wild getanzt. Erst gegen 22:30 gab es dann das Essen, denn in Nicaragua ist das Essen der Abschluss eines Festes. Herr Rammler musste für das Essen jedem Gast eine Essensmarke geben, dafür bekam man dann einen Teller mit dem Gericht und natürlich eine Coca-Cola dazu, aber erst nachdem der Teller fotografiert wurde. Am Folgetag musste sich dann jemand 200 mal das gleiche Bild anschauen, um eventuellen Schlampereien bei der Zusammenstellung auf die Schliche zu kommen. Mir hat das Essen sehr gut geschmeckt, es gab Salat mit Reis, einem Geflügelspieß und einer Rindsroulade. Salat ist immer so eine Sache, denn die Salatblätter werden hier immer als ganzes auf den Teller gelegt, das macht das Verspeisen etwas schwierig. Manche wollten dieses Problem wohl nicht öffentlich lösen, sie ließen sich ihr Menü einfach einpacken - natürlich in eine Styroporpackung. Herrlich! Dann ging Herr Rammler nochmal rum und verteilte Essensmarken, diesmal für den Nachtisch. Den holte man sich dann an der Bar ab - es war ein total überzuckertes und fettiges Etwas in einer Plastikpackung.
Auch hier - kein Kommentar!
Vertrösten muss ich euch bzgl. meiner Chemie-Recherchen. Da bin ich noch nicht so weit, dass ich die vermutlich brisanten Ergebnisse veröffentlichen könnte. Also geduldet euch, sofern ihr nich in dieser Woche schon eine Email von mir bekommen habt.
Ein Bild gibt es natürlich heute auch: Es ist von der Kermess, dem jährlichen Schulfest, an dem einige Besucher schon früh morgens erstaunlich viel Alkohol konsumiert hatten und es abends dann noch zu "anzüglichen" Vorkommnissen in der Disko kam. Nachmittags war ein Volleyballturnier, bei dem ich mit ein paar Kollegen unsere 11. Klasse unterstützt habe - ohne Erfolg.
Am Ende möchte ich einen kleinen Bezug zum heutigen Titel herstellen. Checkt mal den folgenden Link und genießt dieses Beispiel von den hiesigen Organisationskünsten:
http://www.dietotenhosen.de/neuigkeiten-news-live2009.php
Das darf doch wohl echt nicht wahr sein, oder? Es ist nicht so, dass das nun ein spontanes Konzert wird. Allein ich weiß das nun seit Ende August! Da kann es doch nicht so schwer sein, endlich mal eine Location zu finden. Ich befürchte, dass das Konzert kurzfristig abgesagt werden muss, weil es niemand schafft, sich festzulegen, wo es stattfinden soll.
So - das war es für heute. 5 Wochen noch, dann ist Schluss hier.
Alles Gute aus Nicaragua!
Karsten
PS: Tote Hose auch was meine Zukunft angeht - nix geklärt bisher.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen