Wie versprochen werde ich euch heute also mit Informationen zu meiner neuen Schule versorgen. Wem das nicht reicht, auch dazu gibt es wieder eine eigene Internetseite:
Wie so manches andere Gebäude in der Stadt sind auch alle Schulgebäude (bis auf eines) aufgrund der ständig präsenten Erdbebengefahr nur eingeschossig gebaut. Das letzte größere Erdbeben war hier übrigens letzte Woche. 5,2 auf der Richterskala, aber ich hab's verpennt!

Das heißt, ich wachte plötzlich mitten aus einer Tiefschlafphase auf, wusste aber nicht, was mich geweckt hatte...bis es mir die Schüler am nächsten Morgen erzählten. Tja, allzulange werd ich wohl nicht warten müssen, bis ich das nächste erlebe, schließlich liegt Nicaragua und selbst Managua mitten auf einer Plattengrenze. Eigentliche sind hier regelmäßig stärkere Beben, in letzter Zeit gab es aber kein größeres mehr, weshalb eigentlich alle hier auf ein richtig schlimmes Beben warten, wie es z.B. 1972 und 1931 jeweils geschah. Bei diesen beiden Beben wurde fast die gesamte Stadt zerstört und anschließend nicht mehr richtig aufgebaut, weshalb Managua heute den Ruf hat, keine richtige Stadt zu sein. Überschlagt ruhig mal, für wann man das nächste Großbeben erwarten könnte...aber zurück zur Schule.
Das schöne ist, dass sie sehr weitläufig ist, was den Vorteil hat, dass die Geräuschkulisse deutlich erträglicher ist, wenn man in den Pausen die Räume wechselt. Und das muss ich leider oft, denn ich habe fast nur Einzelstunden. Recht gut ins Bild passt auch unser Pool, oder was meint ihr?

Meine Schüler sind alle recht pflegeleicht, keine Besonderheiten dabei, außer dass sie natürlich mit der Sprache zu kämpfen haben, denn ich unterrichte Biologie nur auf deutsch. Mehr erspar ich euch, wer Lehrer ist, kann sich ja mal genauere Infos bei mir einholen. Was ich hier auf jeden Fall verbessern kann ist meine Stimme, denn die Räume haben eine ganz lausige Akkustik, so dass man trotz kleiner Schülergruppen doch enorm laut reden muss.

Ein Service der Schule ist der privat organisierte Busverkehr. Für ein monatliches Entgeld holt der Schulbus die Schüler direkt an der Haustür ab und bringt sie nach Schulschluss auch sicher wieder zurück. Kurioserweise geht das soweit, dass der Bus nach einem Stop gelegentlich nur ca. 15m fährt, bevor der nächste Schüler aussteigt. Viele werden aber auch von ihren Eltern abgeholt. Da stehen dann mittags Unmengen von Geländewagen und hupen wie verrückt vor sich hin, dazwischen ein paar Männer mit Trillerpfeifen, deren Aufgabe es ist, Ordnung in das Chaos zu bringen. Schon um das zu sehen, solltet ihr mich besuchen kommen!
Wie schon gesagt, komme ich mit meinen Schülern ganz gut zurecht, aber es gibt ja auch noch die Schüler, die ich nicht im Unterricht habe. Und da fällt es mir mit meinen immer noch bescheidenen Spanischkenntnissen doch leider bei der Pausenaufsicht recht schwer, den ganz kleinen zu erklärn, was sie alles bitte nicht anstellen sollen.
Und dann gibt es da noch "die Brieftäubchen", wie meine schadenfrohen Kolleginnen sie nennen. Eine Gruppe pubertierender, aber scheinbar ziemlich selbstbewusster Mädchen, die immer am Lehrerzimmer rumlungern und dann ab und zu mal wieder ein Briefchen abgeben. Kaum peinlich!
Allgemein kann ich zur Schule noch sagen, dass es sehr angenehm ist, dass sie sehr klein ist, um die 560 Schüler, alle Jahrgänge zweizügig, Klassen zwischen 19 und 24 Schülern, in der IB-Klasse - die machen nach ihrem nationalen Abschluss noch den internationalen, damit sie in den USA oder Deutschland studieren dürfen - sogar nur acht!!!
Freut euch auf's nächste Mal, wenn ich u.a. meinen ersten Vulkan entdecke und von meiner Begegnung mit einem Schwarm Fledermäusen berichte!

Freut euch auf's nächste Mal, wenn ich u.a. meinen ersten Vulkan entdecke und von meiner Begegnung mit einem Schwarm Fledermäusen berichte!
PS: Diesmal kein Schmunzler, sondern etwas herrlich kurioses:
Wie klein die Welt doch ist! Der Mann einer Kollegin ist doch tatsächlich der Neffe der mitlerweile verstorbenen Haushälterin unseres Dorfpastors und hat daher viele Ferienwochen seiner Jugend im beschaulichen Milte verbracht. Und so sitzen zwei Deutsche plötzlich mitten in Nicaragua zusammen und reden über ein so winziges Dörflein wie Milte - herrlich!
Mehr bitte von dem Schmuddelkram;,)
AntwortenLöschenHeiko
Die Liebesbriefe sind ja sooo süß! Süßer als die Sonne, der Mond und die Sterne zusammen :) Liebe Grüße von Steffi "dunkel"
AntwortenLöschenKarsten????
AntwortenLöschenVa fan gör du i Nicaragua???? :O Jag trodde du var i Tyskland!!!